Direct Trade

Direct Trade ist kein Label, es ist ein Handelsweg und eine Einstellung. Direkter Handel bedeutet, dass Kaffeeröster direkt mit den Kaffeebauern handeln. Keine Zwischenhändler, keine Kaffeebörse. Das heisst, dass der bezahlte Preis vollumfänglich beim Kaffeeproduzenten ankommt. Wir importieren einzig von politisch unabhängigen, demokratischen kleinen und mittelgrossen Kollektiven und Kooperativen. Es befinden sich weder Einzelfarmer noch Grossfarmer unter unseren Produzenten. Dies fördert die Verteilung des Wissens als auch des Wohlstands.

Unterschiede zum Fairtrade bestehen in elementaren Aspekten. Im direkten Handel herrscht ein Mindestpreis von 2,45US$ pro Pfund Rohkaffee vor, im Vergleich zu 1,40 US$ im fairen Handel. Des Weiteren wird sehr viel Wert auf die Qualität des Kaffees gelegt, was regelmässige Besuche vor Ort voraussetzt und gemeinsame Entwicklungen mit den Produzenten beinhaltet. Anhand Vorfinanzierungen bis zu 100% können Kosten vor Ort bezahlt werden. Diese Art von Krediten wird nicht verzinst.

Ähnlichkeiten mit dem Fairtrade bestehen in relevanten anderen Aspekten. So wird sehr viel Wert auf die Förderung des Ökologischen Anbaus gelegt. Alle unsere Kaffee-Produzenten produzieren nachhaltig, die meisten sind auch bio-zertifiziert. Des Weiteren besteht auch ein Verbot von Zwangs- & Kinderarbeit. Und das wichtigste für beide Seiten: es werden langfristige Partnerschaften angestrebt.

Wir haben uns bewusst gegen den Mantel von Labels entschieden. Uns ist es wichtig, unserem Kaffee kein Label anzuhängen, denn die unbestreitbar wichtigen Labels Fairtrade und Bio werden in letzter Zeit zunehmend inflationär verwendet und tauchen auch zunehmend im Grosshandel / in der Grossproduktion auf. Dies lässt uns daran zweifeln, dass hier die ursprünglich geltenden Regeln angewendet werden. Ausserdem ist uns dabei der Schwerpunkt soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu wenig ausgeprägt.

Üblicherweise ist es ein gewisser Prozentsatz des normalen Kaffeepreises, um die 0,5 – 1,25%, damit er das Fair Trade Siegel nutzen darf. Klingt erst mal nicht schlecht. Jedoch sind hier die Kosten für die Zertifizierung, ein fixer Preis, nicht miteinberechnet.

Der Produzent muss also erst mal eine gewisse Erntemenge vorweisen, um sich die Kosten für die Fair Trade Zertifizierung leisten zu können. Durchlebt der Produzent also eine schlechte Ernteperiode, muss er im Zweifel die Zertifizierung aufgeben, um seine Familie auch weiterhin ernähren zu können.